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Buenos Aires und der lange Weg nach Hause

Autorenbild: Margit A. SchmidMargit A. Schmid

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Dienstag – Freitag, 25. – 28.2.2025  • 28°C, sonnig

Der Flug nach Buenos Aires dauert 3,5 Stunden. Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Gefühle zu sortieren und an die vielen schönen Glücksmomente zurückzudenken. Und Zeit, um mich auf 2 Tage in Buenos Aires einzustellen. Eine ganz andere Welt erwartet mich. Von der Antarktis in die Millionenmetropole.

Der Flug verläuft angenehm und wir landen pünktlich. Mein Platz war recht weit hinten – bis ich daher aus dem Flugzeug und zum Gepäcksband komme, haben die meisten meiner Antarktis-Kollegen bereits die Halle verlassen. Schade. Aber die beiden Schwestern, Susan und Karen, aus Großbritannien sind noch da. Wir reden noch eine Weile. Ich verspreche, sie einmal in ihrem Restaurant in Essex zu besuchen und dann gehen wir. Draußen wartet bereits Romina auf mich. Es ist schön, sie wieder zu sehen! Maria macht uns den Chauffeur – als ich Rominas Tochter das letzte Mal gesehen habe, war sie 12 Jahre! Wir begrüßen uns herzlich, ich freu mich sehr, sie endlich wieder zu treffen. Romina und ich fahren in den Stadtteil Palermo und essen dort zu Abend – ich lasse mich zu einem Milanese, dem argentinischen Schnitzel, verführen. Wir sitzen draußen im Gastgarten – wie angenehm und ungewohnt! Ich genieße es. Die Boots sind den Flip Flops gewichen, der kühle Antarktische Sommer hat dem schwülen Sommer in Buenos Aires Platz gemacht.

Ich wohne die nächsten beiden Tage bei Romina und Maria, was uns ermöglicht, maximale Zeit miteinander zu verbringen. Wir frühstücken gemütlich, tratschen über alte und neue Zeiten, besuchen das Malba Museo mit einer großartige Fotografie-Ausstellung, trinken Kaffee im Teatro Colon, essen die besten Empanadas und Medialunas – bis uns der Alltag einholt. Also kümmern wir uns auch um Alltagsgeschichten, besprechen Sorgen, finden Lösungen, packen Rominas Kindheit in Kartons, entdecken alte Fotos in Kisten, gehen eine letzte Runde durch ihr Elternhaus und ihren wunderschönen Garten. Bei einer Torta Rogel kommen wir noch kurz zur Ruhe bevor Romina mich am Donnerstag Abend zum Flughafen bringt. Es war nicht die ruhige Zeit, die ich wohl gebraucht hätte … aber eine sehr intensive und freundschaftliche. Thank you, Romina, for everything!

13 Stunden Nachtflug nach Madrid und 3 Stunden Weiterreise nach Wien folgen. Ich bin einfach nur erschöpft. Irgendwann wandern meine Gedanken wieder in die Antarktis, ein Lächeln drängt sich auf und bezwingt meine schlechte Laune. Antarktis! Ich war in der Antarktis! Das kann mir nichts mehr nehmen. Ich hätte die Reise sehr gerne gemeinsam mit Christian gemacht. Aber er war ohnehin immer sehr intensiv mit dabei, vom Aufwachen in der Früh, bis zum Einschlafen am Abend hat er immer mitgefiebert, mich über den halben Globus hinweg unterstützt, mich aufgebaut, mir Kraft gegeben, sich für mich mitgefreut und sicher manchmal genauso wie ich Tränen des Glücks weggeblinzelt. Es ist fast so, als wäre er mit dabei gewesen, auf meiner Reise. Aber ich denke auch, es sollte genauso sein, dass ich mich alleine auf den Weg mache. Diese Reise habe ich nur für mich gemacht. Ich, für mich, mit mir – mit allem was auf mich zugekommen ist, mit allen Herausforderungen und Glücksmomenten. Es war eine extrem intensive Zeit. Ich habe gespürt, wo meine Grenzen sind, wie weit ich über meine Grenzen drüber gehen kann, was ich schaffen kann, wo meine Nerven durchgehen und was mich in absolutes Glück versetzt. Es war spannend und es war anstrengend. Und es war in jeder Hinsicht um so vieles besser, als ich mir nur irgendwie erträumen konnte. Ich sehe es als riesiges Geschenk, dass ich diese Reise machen konnte!  

In Wien angekommen, fehlt mein Rucksack wieder – kommt mit dem nächsten Flieger aus Madrid. Heute freu ich mich fast drüber. Somit muss ich das 23 kg schwere Ding nicht selber nach Hause tragen, sondern kriege es von Iberia morgen frei Haus geliefert.

Draußen wartet Christian auf mich, mit Schokolade und einem glücklichen Lächeln. Ich freu mich sehr auf ihn. ❤️



 
 
 

4 Comments

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Guest
Mar 05

Danke Margit !! War schön um das mit zu erleben durch deine Augen. Bis bald u. LG Maarten

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Margit A. Schmid
Margit A. Schmid
Mar 05
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Es freut mich sehr, dass du mit dabei warst, Maarten! 😍

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Christian Lackermayer
Christian Lackermayer
Mar 04
Rated 5 out of 5 stars.

Grande Finale! Vielen Dank, dass ich, ja dass WIR alle mitreisen und in eine komplett fremde, neue und abenteuerliche Welt eintauchen durften. Es war großartig, spannend, atemberaubend, lustig, traurig, herzzerreißend und einfach nur schön. DANKE für eine unvergessliche Lesezeit!

Dich in der Ankunftshalle wieder zu sehen war für mich dann aber The Cherry on top! 😍😘 Herzlich Willkommen zurück! 😃

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Margit A. Schmid
Margit A. Schmid
Mar 05
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❤️

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© 2024 by Margit A. Schmid

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